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Dexter Dalwood

21.4.2013-16.6.2013

Der britische Maler Dexter Dalwood (*1960, Bristol), der 2010 für den renommierten Turner-Preis nominiert wurde, präsentiert im Kunsthaus CentrePasquArt seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz. In seinen grossformatigen Bildern betreibt Dalwood eine zeitgenössische Form von Historienmalerei. Er zeigt Orte, die mit zeitgeschichtlicher Bedeutung aufgeladen sind oder lässt den Betrachter in das Umfeld von bekannten Figuren aus der Kultur oder der Politik blicken. Er thematisiert dabei nicht nur Zeitgeschichte, sondern auch die Geschichte der Malerei. Die auf seinen Bildern dargestellten Ereignisse gehen immer mit einer bestimmten Malweise einher, die während der Zeit entwickelt wurde, auf die sich das jeweilige Werk bezieht. Die Ausstellung im CentrePasquArt konzentriert sich auf Dalwoods Schaffen der letzten 15 Jahre.

Dexter Dalwood ist ein Künstler, der mit seinen komplexen und visuell einnehmenden Bildern die Konstruktion und Interpretation von Geschichte erkundet. Die Nebeneinanderstellung von Zitaten und Verweisen aus einem breit gefächerten und eklektischen Themenspektrum – von Rosa Luxemburg bis zu Jackie Onassis, Slobodan Milošević und Jimmy Hendrix – findet in der Übertragung in die Collagetechnik des Ausschneidens und Einfügens auf die Leinwand ihren Ausdruck. Dalwood mischt künstlerische Genres, Techniken und Stile. Dabei zitiert er bekannte Werke der Kunstgeschichte – von Caspar David Friedrich bis Sigmar Polke, von Cézanne bis Frank Stella. Dexter Dalwood verfügt nicht nur über ein fundiertes Kultur- und Geschichtswissen, er weiss auch um die Verbindungen zwischen Kunstgeschichte, Politik, Musik, Literatur und persönlichem Erleben und deutet diese auf bemerkenswert subtile Weise an.

Mit seiner Arbeit erkundet und feiert Dexter Dalwood die Malerei nicht nur im Hinblick auf ihre Geschichte und ihr Vermächtnis, er demonstriert überdies die fortdauernde zeitgenössische Relevanz des Mediums als Möglichkeit, unsere Wahrnehmung der Welt mitzuteilen. Auf der gemalten planen Oberfläche lässt Dalwood einen atemberaubenden Pluralismus entstehen, der die Erinnerung an das Vergangene mit den zukünftigen Rückbesinnungen auf die Gegenwart bricht und aufeinanderprallen lässt. In den Titeln von Dalwoods Arbeiten werden viele bekannte Persönlichkeiten genannt – Dichter und Schriftsteller, Politiker, Geschäftsleute, Musiker und andere Personen des öffentlichen Lebens. Keine dieser Personen taucht jedoch in den Bildern selbst auf. Dalwoods Kompositionen sind nicht Abbild, vielmehr präsentieren sie einen strukturierten Kontext, dessen Elemente jenes Umfeld eines Innen- oder Aussenraums eröffnen, in welchem sich die Personen, ihre Handlungen, Ideen und die damit in Zusammenhang stehenden Ereignisse entfalten können. Ihre Unsichtbarkeit erhöht das Geheimnisvolle und Künstliche der Szenerie, sorgt aber auch dafür, dass der offenkundigste Aspekt von Gegenständlichkeit in Bildern vermieden wird, die ohnehin etwas kommunizieren, das über Darstellung und Sprache hinausgeht.

Kuratorin der Ausstellung: Felicity Lunn, Direktorin Kunsthaus CentrePasquArt Biel

Publikation:

Zur Ausstellung ist im Verlag für moderne Kunst Nürnberg eine reich bebilderte Publikation (dt / fr / engl.) erschienen, mit einem Text von Michael Archer.

Mit der freundlichen Unterstützung von:

Stiftung Kunsthaus-Sammlung CentrePasquArt (Alice Meier Fonds), Gagosian Gallery, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Bath School of Art & Design, Bath Spa University

Dexter Dalwood, Ausstellungsansichten / vues d’exposition / exhibition views Kunsthaus Centre d’art Pasquart 2013
Fotos / Photos: P.Christe