Karen Amanda Moser (*1988, lebt und arbeitet in Bern)

Still Life, 2020
Bildschirmaufnahmen, Fine Art Druck , gerahmt, je 40 x 50 cm

Partly Yours, 2020
MDF, Gouache, Scharniere, je 178 x 49 x 1,6 cm

And quite frankly, one would kiss a Rothko if they could, 2019
Gips, Aluminiumrohre, Moosgummi, je ca. 40 x Ø 20 cm

In Still Life verwendet Karen Amanda Moser Screenshots von Fotografien, die auf den Webseiten von Immobilienagenturen zu sehen sind, um Wohnobjekte zu bewerben. Um die Bilder repräsentativer zu gestalten, werden den Räumen oft Früchteschalen beigefügt. Die Künstlerin rahmt und vergrössert die Fotos, rückt die Arrangements als Stillleben in den Fokus und verleiht ihnen damit eine bildhafte Qualität. Dieser Versuch scheitert jedoch und das Abbild verweist vielmehr auf die absurde Inszenierung dieser leeren, sterilen Wohnungen. Partly Yours ist ein Paravent, dessen drei Teile jeweils rechteckige Aussparungen von unterschiedlicher Grösse haben. Die Stellwände fungieren als Rahmen, durch die man Individuen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Mit dieser Installation stösst die Künstlerin eine offene Diskussion über digitale Geräte an, die (wie in Videokonferenzen) die Körper in gewisser Weise fragmentieren, formatieren und entmaterialisieren. Das modulare Werk And quite frankly, one would kiss a Rothko if they could stellt Absperrungen nach, die in Museen Verwendung finden, und untersucht die Beziehung, die sie zwischen Kunst und Betrachter*in entstehen lassen. Der Titel geht auf einen Kommentar in einem Online-Artikel über einen Zwischenfall zurück, bei dem eine Frau ein Foto von Andy Warhol geküsst haben soll.

Karen Amanda Moser nimmt Teil an der Aktion «artist takeover» unseres Instagram-Accounts:
#artisttakeover am 6.2.2021